Neuanfang für von Hunger und Dürre vertriebene Menschen in Borana
Seit mehr als drei Jahren leben rund 50.000 Menschen im IDP-Camp in Dubluk, in der Region Borana: vertrieben von der über mehrere Jahre anhaltenden Dürre und aller Lebensgrundlagen beraubt, nachdem sie alle Tiere verloren hatten.
Seit es endlich wieder geregnet hat und es wieder Weideflächen für Rinder, Ziegen und Schafe gibt, wünschen sich die Menschen im Camp nichts sehnlicher, als wieder in ihre Dörfer zurückkehren zu können und einen Neustart zu wagen. Doch den schaffen diese Menschen nur mit einer Starthilfe. Denn allein um neue Tiere zu kaufen, fehlt den meisten das Geld. Auch die Versorgung der Kinder im Camp ist eine enorme Herausforderung.
Aktuelle Situation | Frühjahr 2024
Die Umsetzung der Projektinitiative durch unsere Partnerorganisation SCORE begann mit Jänner 2024. Natürlich ist der Bedarf enorm, da nach wie vor rund 50.000 Menschen im Camp von Dubluk leben, Menschen, die alles verloren haben und auf Unterstützung für einen Neuanfang hoffen und warten. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Organisationen, die sich hier einbringen. Wenn es möglich ist, plant auch die Caritas, diese Hilfestellung weiter zu verlängern.
Wiederaufbau
Mit lokalen Partner und nachhaltigen Programmen soll die Lebensgrundlage gesichert werden.
Hilfe für einen Neustart.
Nahezu alle Menschen, die hier im Camp leben, haben durch die jahrelange Dürre nach dem Verenden ihrer Tiere sämtliche Lebensgrundlagen verloren. Sie haben auch keine Mittel, um beispielsweise neue Tiere zu kaufen und wieder mit der Zucht zu beginnen. Hier setzt unsere Partnerorganisation SCORE an: Im März konnten erstmals 80 Ziegen an die bedürftigsten Menschen im Lager verteilt werden. Dies gibt den Menschen neue Hoffnung, auch wenn sie wissen, dass es lange dauern wird, ehe sie durch den Verkauf von Ziegen wieder eigenständig für sich sorgen werden können. Neben der Starthilfe mit ein bis zwei Ziegen und Schafen unterstützt SCORE die Menschen auch mit Schulungen und Informationen, um ihnen auch Fertigkeiten zum Anbau von Getreide und Mais zu vermitteln, damit sie Ackerbau als zweite Schiene ihrer Lebensgrundlage aufbauen können. Mit viele Engagement und Überzeugungskraft gelingt das - zumindest in kleinen Schritten!
Unterstützung für Kinder im Camp
Insgesamt sollen im Verlauf des Projektzeitraums 1200 Kinder, die in den Camps leben, unterstützt werden: mit Essen, Zugang zum Kindergarten und zur Schule. Neben der Starthilfe für 400 Familien ist die Betreuung der vielen tausend Kinder im Camp der wichtigste Schwerpunkt. Und da ist nicht nur die Versorgung der Kinder mit Trinkwasser und ausreichend zu essen wichtig, vor allem die Betreuung der Kinder ist essentiell. Die kleinen Kinder unter vier Jahren brauchen Plätze zum Spielen und eine pädagogisch fundierte Begleitung, die größeren Kinder sollen die Möglichkeit zum Besuch eines Kindergartens, später einer Schule, erhalten. Im Camp gibt es bereits einige Zeltschulen, auch unser Projektpartner SCORE ist bemüht, Schulplätze für möglichst viele Kinder aus dem Camp bereit zu stellen. Es wird noch einige Zeit dauern, ehe der Großteil der Vertriebenen im Camp wieder in ihre Siedlungen zurückgekehrt sein wird. Bis dahin sollen die Kindern - trotz dieser Ausnahmesituation - kindgerecht aufwachsen dürfen.
Ein Projekt der Caritas Vorarlberg.
Mag. Harald Grabher Msc