Schulausspeisung Borana

Jugendliche in Schuluniformen sitzen in einer Kantine in Äthiopien an langen Tischen und nehmen gemeinsam eine Mahlzeit ein.

Junge Männer sitzen in der Kantine an langen Tischen mit Tellern voller Schulmahlzeiten. © Michael Zündel, Auslandshilfe Caritas Österreich

Bildung braucht Nahrung – Schulmahlzeiten für Kinder in der Borana-Zone

Das Projekt „Schulausspeisung Borana“ versorgt rund 1.500 Kinder in vier Schulen sowie 200 Internatskinder in der Borana-Zone im Süden Äthiopiens mit regelmäßigen Mahlzeiten.

Die Borana-Zone ist eine ländliche Region im Süden Äthiopiens. Sie liegt in einem von Trockenheit und Halbwüste geprägten Tiefland. Die Menschen leben traditionell als Halbnomaden oder in einer Kombination aus Ackerbau und Viehzucht. Das Vieh stellt ihre wichtigste Lebensgrundlage dar: Es dient als Nahrungsquelle und wird zum Tausch gegen Getreide und andere lebensnotwendige Güter genutzt.

Doch die Lebensumstände haben sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft: Wiederholte Dürren, ausgelöst durch den Klimawandel, führten zu enormen Ernteausfällen und dem massenhaften Verenden von Tieren. In den drei Jahren bis März 2023 blieb in weiten Teilen der Region der Regen gänzlich aus. Millionen Tiere starben, hunderttausende Menschen verloren ihre Lebensgrundlage. Viele mussten ihre Dörfer verlassen und leben heute in Notcamps – oft ohne ausreichende Nahrung, Wasser oder medizinische Versorgung. Sobald es möglich ist, möchten die Menschen in ihre Heimatdörfer zurückkehren – und mit ihnen ihre Kinder.

Die Ernährungslage vieler Familien ist katastrophal, insbesondere Kinder leiden stark unter Mangelernährung. Hinzu kommen die weiten Schulwege, die die Kinder täglich zu Fuß zurücklegen – oft mit nichts als einem Schluck Tee oder einem Becher Milch am Morgen. Ohne ein Mittagessen in der Schule ist der Schulbesuch für viele schlicht nicht möglich.

Das Projekt „Schulausspeisung Borana“ versorgt rund 1.500 Kinder in vier Schulen sowie 200 Internatskinder in der Borana-Zone im Süden Äthiopiens mit regelmäßigen Mahlzeiten. Während der Schulzeit erhalten die Schulkinder täglich ein warmes Mittagessen, die Internatskinder werden dreimal täglich mit ausgewogener Nahrung versorgt.Diese regelmäßige Verpflegung ist weit mehr als eine Unterstützung im Alltag – sie ist eine zentrale Voraussetzung für den Schulbesuch und die gesundheitliche Stabilität der Kinder. Denn ohne Nahrung kann kein Kind konzentriert lernen, und viele Familien können sich das tägliche Mittagessen schlicht nicht leisten.

Die Mahlzeiten bestehen aus einer ausgewogenen Kombination von Mais, Bohnen, Reis, Nudeln und Gemüse. Wenn es möglich ist, wird alle zwei Wochen auch Fleisch angeboten. Diese ausgewogene Ernährung stärkt nicht nur die körperliche Gesundheit der Kinder, sondern verbessert auch ihre Konzentrations- und Lernfähigkeit.

Besonders wichtig ist das Programm für Mädchen im Teenageralter, deren Bildungschancen durch regelmäßige Schulmahlzeiten deutlich verbessert werden. Die Zahl der Schulabbrüche – oft verursacht durch Hunger oder zu lange Schulwege – kann dadurch deutlich reduziert werden.

Langfristig trägt das Projekt dazu bei, die Gesundheitssituation der Kinder zu stabilisieren, Mangelernährung und ihre Folgen zu verringern und den jungen Menschen eine Perspektive zu geben. Denn wer satt ist, kann lernen – und wer lernt, kann seine Zukunft gestalten. So fördert das Programm nicht nur einzelne Kinder, sondern auch die gesellschaftliche Entwicklung der gesamten Region.

 

Schulausspeisung als Chance auf Bildung vor allem für die Mädchen

„Am anschaulichsten verdeutlicht die Wichtigkeit dieses Programms wohl das Beispiel des vierzehnjährigen Mädchens Galmo*, das - wie über 1.500 weitere Kinder - eine der erwähnten Schulen besucht“, berichtet Michael Zündel, Mitarbeiter der Caritas Auslandshilfe. „Das Mädchen wohnt 12 Kilometer vom Schulgelände entfernt und muss um 5.30 Uhr morgens mit nur einer Tasse Tee zum Frühstück ihren Fußweg antreten. Nach einem langen Schultag - zum Glück gestärkt mit einem warmen Mittagessen in der Schule - kehrt es nach Hause zurück, um dort zunächst die Ziegen zu versorgen und Wasser für ihre Familie zu holen. Das letzte Tageslicht nützt Galmo zum Erledigen ihrer Schulaufgaben. Erst nach Einbruch der Dunkelheit gibt es für das Mädchen mit einem Teller gekochtem Mais zu Hause noch etwas zu essen. Es ist angesichts der derzeit dramatischen Situation in Borana wirklich ein Segen, dass dieses Ausspeisungsprogramm umgesetzt wird. Für jede Unterstützung des Programmes sind wir daher äußerst dankbar!“

*Name geändert

Regelmäßige Schulmahlzeiten als Schlüssel zur Bildung

In der Borana-Zone im Süden Äthiopiens ist der Schulbesuch für viele Kinder keine Selbstverständlichkeit. Lange Fußwege, leere Mägen und familiäre Notlagen erschweren den Zugang zu Bildung. Das Projekt „Schulausspeisung Borana“ schafft hier konkrete Abhilfe: Rund 1.500 Kinder in vier Schulen sowie 200 Internatskinder erhalten täglich eine nahrhafte Mahlzeit. 

Die Bilder zeigen, wie diese Unterstützung ankommt – bei Kindern, die wieder Kraft zum Lernen haben, und Jugendlichen, die in ihrer Ausbildung gestärkt werden. Schulverpflegung bedeutet hier mehr als nur ein Teller Essen – sie ist die Voraussetzung für Gesundheit, Konzentration und Zukunftsperspektiven.

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